Liebesblog mit Liebesexpertin Margarita Gavrielova

Was sind die 5 verbotenen weiblichen Sex-Fantasien?

Sexuelle Fantasien hat wohl jeder, ob Mann oder Frau, richtig? Aber hattest du auch schon mal ein schlechtes Gewissen bei einer solchen Fantasie, weil du dir dachtest, solche Gedanken sollte ein normaler Mensch nicht haben? Vermutlich ist das auch schon jeder Frau passiert. Du bist damit also nicht allein. Heute werde ich dir aber erklären, warum es überhaupt keinen Grund gibt, sich für die unterschiedlichen Fantasien zu schämen und wie wir diese sogar für uns nützen können.

 

Warum finden wir verbotene sexuelle Fantasien besonders erregend?

Um das nachvollziehen zu können, müssen wir erst einmal verstehen, dass Erotik und Sexualität einen ständigen Kampf zwischen zwei Systemen beinhaltet, von denen manchmal das eine, manchmal das andere die Führung übernimmt.

Auf der einen Seite haben wir das Wertesystem, das auf unseren demokratisch-romantischen Vorstellungen basiert, wie Beziehungen funktionieren sollen, also partnerschaftlich, auf Augenhöhe und liebevoll. Dieses Wertesystem ist respektvoll, demokratisch und nicht besitzergreifend. Es respektiert die Grenzen des anderen. Viele sexuelle Fantasien bewegen sich durchaus innerhalb dieses Systems.

Auf der anderen Seite haben wir jedoch das Lustsystem, das auch Dinge erotisch findet, die nicht unbedingt mit unserem Wertesystem übereinstimmen. Territoriale Dominanz, Reduzieren des anderen auf ein Sexobjekt, das Benutzen einer Person ebenso wie das Benutztwerden sowie das Überschreiten von Grenzen sind nur einige Beispiele dafür. Die aggressive Vorstellung, sich einfach zu nehmen, was man will, ist auch in den meisten Menschen latent integriert. All diese Dinge feuern unsere Lust an.

Das Problem besteht nun darin, dass diese beiden Systeme oft im Konflikt miteinander stehen. Es kann zum Beispiel sein, dass unser Wertesystem sagt: "Sex in einer langen Beziehung ist wichtig", während unser Lustsystem sagt: "Mich reizen mehr kurze Abenteuer." Oder umgekehrt: Unser Lustsystem sagt, dass wir uns zu einer bestimmten Person hingezogen fühlen und mit ihr gerne Sex hätten, während unser Wertesystem sagt: "Du bist in einer Beziehung, das geht gar nicht."

Daher kommen wir immer wieder in Situationen, wo unser Lustsystem uns mit Gedanken füttert, die in schockierender Diskrepanz zu unserem Wertesystem stehen. Dadurch versuchen wir oft unbewusst und automatisch, diese Gedanken zu tabuisieren, zu negieren und zu vermeiden. Und das sollten wir eigentlich nicht tun, denn unser Lustsystem zu unterdrücken nimmt uns viel unserer Lebensqualität weg.

 

5 verbotene weibliche Sex-Fantasien

  1. Vergewaltigung

Ich kann den Aufschrei förmlich schon hören, denn das ist immer ein heikles Thema. Vergewaltigung ist etwas Schreckliches und in keiner Form tolerierbar, das ist selbstverständlich klar. Und dennoch haben viele Frauen tatsächlich heimliche Vergewaltigungsfantasien und verstehen nicht, was sie zu solchen Gedanken anstiftet. Studien haben ergeben, dass nur selten die Gewalt oder der Schmerz Anlass zu diesen Gedanken ist, sondern die Vorstellung, für Männer so unwiderstehlich zu sein, dass diese gar nicht anders können, als über sie herzufallen. In der Fantasie weiß der Mann sogar, dass er damit eine Grenze überschreitet, aber er wird dadurch quasi zu einem willenlosen Opfer der unwiderstehlichen Frau.

Wenn du als Frau also die Fantasie hast, überwältigt und einfach genommen zu werden, bist du völlig normal, und es ist auch völlig in Ordnung. Viele Frauen haben solche Fantasien. Es bedeutet jedoch nicht, dass du wirklich vergewaltigt werden willst oder dass du Vergewaltigung gutheißt. Es bedeutet nur, dass das, was du als erregend empfindest, etwas ist, was nicht mit unseren oder deinen Werten übereinstimmt. Du kannst die Fantasie lustvoll und trotzdem Vergewaltigung nicht in Ordnung finden. Es ist paradox, aber Sexualität ist eben komplex.

 

  1. Öffentliche Orte

Zum Beispiel abends im Park, mit dem Partner unter einer Decke im Schwimmbad, am See oder im Auto vor dem Haus der Eltern. All das sind Dinge, die verboten sind, und genau deshalb finden wir sie lustvoll. Auch hier haben Studien ergeben, dass Verbotenes sogar die Mehrzahl der Menschen erregt. Es ist also auch hier völlig normal, dass wir Dinge erotisch finden, die unseren Werten widersprechen.

 

  1. Härterer Sex

Das umfasst zum Beispiel Dirty Talk, festgehaltene Hände, gegen die Wand gedrückt werden, leichtes Schmerzempfinden, aufs Bett geworfen oder an den Haaren gezogen werden. All das sind Dinge, die erotisch sein können, die in der Vorstellung gut funktionieren und auch bei der Umsetzung gut sein können. Hier haben wir jedoch oft wieder das Gefühl, dass wir etwas Unerlaubtes tun. Gewalt gehört nicht ins Bett, wir sind in einer Beziehung liebevoll und auf Augenhöhe. Können wir das Ganze jedoch spielerisch nehmen, dann kann es eine Beziehung sogar richtig festigen oder beflügeln. Ich kenne viele Paare, die im Alltag äußerst liebevoll miteinander umgehen und es im Bett richtig krachen lassen. Einvernehmlichkeit und klare Grenzen vorausgesetzt sind dies alles Sachen, für die sich niemand schämen muss.

 

  1. Macht

Viele Menschen finden es erotisch, für einen bestimmten Zeitraum entweder die Kontrolle abzugeben, zum Beispiel durch das Verbinden der Augen oder Fesseln ans Bett, oder selbst die Kontrolle über die andere Person zu haben und zu entscheiden, was erlaubt ist und was nicht. Die Kontrolle zu haben oder sich komplett hinzugeben, ohne Verantwortung zu tragen und zu sehen, was mit einem passiert, wenn eine andere Person die Entscheidungen trifft, kann für viele Menschen erregend sein. Dazu gehören auch Rollenspiele mit Macht, die sehr beliebt und bekannt sind, wie etwa Arzt-Patient, Lehrer-Schüler oder Prinzessin-Entführer. In solchen Fantasien ist eine Person in einer Position, in der sie wenig tun kann, während die andere Person mehr Kontrolle und Macht hat.

 

  1. Sex mit anderen

 

Hier spreche ich von sozusagen „verbotenen“ Menschen, wie vom Sex mit einem verheirateten Mann, dem Ex-Partner oder generell mit einer Person, mit der man in keiner Beziehung ist. Das kann auch Sex mit einer anderen Frau sein, wenn du eine Frau bist, oder die Kombination von Dreier- und Gruppensex. Für manche Menschen ist bereits alles außerhalb einer Partnerschaft schon im Widerspruch zu ihrem Wertesystem. Auch hier spielt das Verbotene wieder eine wichtige Rolle. Denn obwohl wir heutzutage als aufgeklärt gelten und die unterschiedlichen sexuellen Beziehungen wie auch gleichgeschlechtliche Liebe längst akzeptiert sind, gibt es immer noch viele Menschen, die sich dafür schämen oder unsicher sind. Daher kann es in der Fantasie sehr erotisch sein, weil man denkt, dass es in der Realität vielleicht nicht erlaubt wäre oder man sich nicht trauen würde.

 

Erkunde, was dir gefällt

Wir sollten verstehen, dass Fantasien eine Möglichkeit sind, unsere Sexualität zu erkunden, uns selbst besser kennenzulernen und die Lust zu steigern. Es ist völlig normal und in Ordnung, sexuelle Fantasien zu haben, auch solche, die tabuisiert sind oder nicht mit unseren Wertvorstellungen übereinstimmen. Viel wichtiger ist es, dich selbst und deine Gedanken und Fantasien zu akzeptieren, sie zuzulassen und dir auch zu erlauben, sie auszuleben, und sei es nur in deiner Vorstellung. Du hast die grenzenlose Freiheit deiner Fantasie, und diese solltest du nicht limitieren. Du kannst dir alles ausmalen, was du willst, und das ist vollkommen okay. Du kannst erkunden, was dir gefällt, was dich kribbeln lässt, aufregt oder auch nervös und unsicher macht. Das Entscheidende ist, dass du dich dabei wohlfühlst und Spaß hast. Viele Visionäre oder erfolgreiche Menschen beziehen den Großteil ihrer Energie aus ihren Fantasien, und wären hier nicht einige „verbotene“ dabei, gäbe es keinen Fortschritt auf der Welt.

 

 
Margarita Gavrielova, Liebescoach
mehr auf www.master-eft.com
 
Ganzer Artikel auch auf eXXpress.at nachzulesen

ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Margarita Gavrielova, Liebescoach

Ich liebe reale Love Stories, weil sie besser sind als jeder Hollywoodfilm. Das ist auch ein Grund, warum ich mich auf Beziehungen spezialisiert habe. Warum ich Liebescoaching anbiete. Warum ich Alternativen zu Trennung anbiete und zeige, wie man Beziehungskrisen zu Chancen macht. Mehr auf meiner Homepage...

 

Newsletter

Erhalten Sie jeden neuen Liebesblog und weitere exklusive Liebestipps