Grenzen der Lust: Wie anständig muss Frau sein?

Wie weiblich sollte eine Frau heutzutage sein und wieviel sexuelle Lust darf sie eigentlich vermitteln, um dem Bild einer anständigen und verlässlichen Frau gerecht zu werden? Und wie weit haben wir bereits männliche Eigenschaften angenommen, um in der Berufswelt ernstgenommen zu werden und aufzusteigen?

Lässt man sich von unseren Medien berieseln, wird man schnell auf den Gedanken kommen, dass Männer und Frauen um die gleichen Jobs, die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten konkurrieren. Doch das ist überhaupt nur so weit gekommen, weil wir unsere Weiblichkeit unterdrücken, die Kraft, die uns unsere Einzigartigkeit spüren lässt. Wenn diese fehlt, dann fällt es uns auch schwer, JA zu unserem weiblichen Vergnügen zu sagen, dann fällt es uns schwer, unsere weibliche Intuition wahrzunehmen, und wir werden umso mehr im Schatten der Männer stehen bei unserem Versuch, auch einen Platz in der Sonne zu ergattern. Beim Versuch, männlicher als ein Mann zu sein, können wir nicht gewinnen. Daher müssen wir uns wieder daran erinnern, dass wir Frauen sind, und dass das etwas Grossartiges ist!

Das Problem ist natürlich, dass wir in einer männerdominierten Welt aufgewachsen sind und nie gelernt haben, was Weiblichkeit eigentlich ausmacht und deswegen höchstens versuchen, uns in den männlichen Eigenschaften zu behaupten und mit den Männern zu konkurrieren. Doch was passiert, wenn wir immer mehr „in die Männlichkeit gehen“, statt zu erforschen, was Weiblichkeit eigentlich ausmacht? Es entsteht immer mehr Selbstverleugnung, Selbstzweifel und Selbsthass, und wir fühlen uns haltlos, als würde uns etwas fehlen, was eigentlich zu uns gehört.

 Im Endeffekt stehen wir derzeit vor einer Situation, die mich stark an die Hexenverfolgungen des Mittelalters erinnert. Frauen, die kein Interesse haben, in die männlichen Domänen des Lebens einzutreten, werden immer öfter mitleidig belächelt oder sogar als politisch inkorrekt abgekanzelt. Unsicherheit, Scham und Selbstablehnung werden dadurch immer mehr zu einer bedrückenden Last, die viele Frauen erleben. Dabei braucht die Welt, und ganz besonders die Männer, starke Frauen, die sich ihrer Weiblichkeit bewusst und stolz darauf sind.

 

Was genau ist Weiblichkeit?

Was ist aber diese geheime Essenz der Weiblichkeit, dieses fehlende Element, das wir Frauen ausleben und kommunizieren sollten, um die Welt angemessen zu erfüllen? Es ist das weibliche Lustzentrum und seine Fähigkeit, Lust und Begierde zu empfinden, die Erfahrung, wenn eine Frau ihren eigenen Körper genießt, kurz all die Freuden, die uns in den letzten Jahrtausenden versucht wurde zu vermiesen. In der männerdominierten Kultur wurde diese Art von Lust in uns stets entwertet und höchstens in den Dienst der Männlichkeit gestellt. Und trotz aller Emanzipation haben wir in unserer Kultur sogar immer weniger Zugang zu solchen Empfindungen. Als Kindern hat man uns allen, mich eingeschlossen, beigebracht, die Erfahrungen, die uns Lust bringen, zu fürchten und zu verachten. Von vielen Religionen verteufelt ist aber ausgerechnet „unsere Lust“ der entscheidende Faktor, um mit Männern nicht mehr zu konkurrieren, sondern eine tiefe und respektvolle Verbindung zu ihnen herzustellen und für unsere Entfaltung gleichzeitig geliebt zu werden.

 

Die eigene Quelle der Freude sein

Damit wir uns aber nicht falsch verstehen: Lust bedeutet nicht, ein männerfressendes Sexmonster zu sein, sondern sie bedeutet, als Frau seine eigene Freude, Lust und Befriedigung der eigenen Wünsche nicht zu unterdrücken, sondern zu kultivieren. Doch genau das ist das essenzielle Element, das im Leben vieler Frauen fehlt. Frauen wird oft abverlangt, Kinder zu erziehen, Vollzeit zu arbeiten, einen Haushalt zu führen und anderen Freude zu bereiten, aber niemand lehrt sie, wie sie ihre eigene Quelle der Freude und Lust kontinuierlich auffüllen können, um daraus zu schöpfen und genug für sich selbst und andere zu haben.

 

Komme in deine volle weibliche Kraft

Daher wird es höchste Zeit, und dazu will ich inspirieren und ermutigen, dass Frauen das Selbstvertrauen erlangen, das ihnen zusteht, um in ihre volle Kraft zu kommen und unsere Welt, wo männliche Energie dominiert und sich durch Härte, Konkurrenz und Kriege äußert, positiv zu beeinflussen. Und es geht nicht darum, auf Männer zu verzichten und selbst der bessere Mann zu sein, sondern seine eigene Leidenschaft und Sinnlichkeit zu entdecken und Männer daran teilhaben zu lassen.

 

Dein Schamgefühl unterdrückt deine Lust

In unsere volle weibliche Kraft gelangen wir aber erst, wenn wir unsere Sexualität feiern und unsere tiefsten Sehnsüchte ohne Scham ausdrücken. Und das beginnt damit, dass wir jegliche Verachtung und Schamgefühl unseren Genitalien gegenüber auflösen. Wir hören:

„Dieses Teil da unten ist so hässlich, es stinkt, es blutet, es presst Babys heraus, es sollte am besten versteckt und jegliche Lust unterdrückt werden. Alles andere wäre sündig und schmutzig.“ Einerseits löst unsere „Pussy“ in Männern Erregung aus, andererseits wird uns beigebracht, dass sie ekelhaft ist. Gleichzeitig wird sie im Sinne von „du Pussy“ oder „du Muschi“ als Synonym für „Schwäche“ benutzt – derweil ist sie alles andere als schwach!

 

Die Vulva als Energiezentrum

Frauen schrecken vor ihr zurück und Männer verstehen sie nicht. Und dieses Übel wird uns von Generation zu Generation weitergegeben. Es gibt keine einzige Frau, deren „Pussy“ nicht schon in der einen oder anderen Weise entehrt oder niedergemacht wurde. Und so verleugnen wir Frauen unser Geschlechtsorgan immer mehr, es verkümmert, wir bekommen dort Krebs oder werden gefühlslos, während unser Frustpotenzial und der Machtkampf gegen die Männer immer größer wird. Wie sollen wir da bitte uns selbst und unseren Partner glücklich machen? Die Antwort lautet: Gar nicht! Doch das größte Drama daran ist, dass eine Frau, die ihre Lust ignoriert, indem sie ihr wichtigstes Energiezentrum verachtet, häufig ihre Bestimmung im Leben nicht spürt oder glaubt, ihr einziger Lebenszweck sei, entweder Karriere zu machen oder sich aufopfernd um Mann und Kinder zu kümmern. Dieser Irrtum führt dazu, dass sie ein Leben ohne jedes Lustempfinden und fehlender Bestimmung führt und irgendwann nur noch verärgert und verbittert ist.

 

Unsere Freude als Priorität

Und weil bekanntlich von nichts auch nichts kommt, liegt es an uns, die Voraussetzungen zu schaffen, dass wir wieder unser volles Potenzial erreichen, also unsere Lust zurückgewinnen und unsere Weiblichkeit neu ausrichten, sodass Lust und Freude zur Priorität werden. Wenn Lust ein Teil deines Lebens wird, dann wirst du deine tiefsten Wünsche erkennen und in der Lage sein, ein Leben zu führen, das sich nach deinen eigenen Träumen richtet und nicht nach dem Plan, den andere für dich haben.

 

Aber was hindert uns daran?

Viele werden jetzt sagen, die Gesellschaft oder unser Ehemann schreibt uns vor, wie wir zu sein haben und wie wir uns verhalten sollen, aber das stimmt nur bedingt. Denn eine selbstbewusste Frau, die sich dieses Dilemmas bewusst ist, wird eisern dafür kämpfen, sich ihre Weiblichkeit und ihre Begierden nicht verbieten zu lassen. Dafür muss sie allerdings erst aufwachen, sich ihren Ängsten, ihrer Scham, ihrer Glaubenssätze und Blockaden bewusstwerden, diese auflösen und positiv neu programmieren. Dafür ist die EFT-Klopftechnik mein Lieblingstool.

 

Glaubenssätze wie "Ich bin zu alt/zu dick/zu dünn/zu unattraktiv, um mich selbst zu lieben. Ich habe nicht das Umfeld/Geld, um selbstbewusst durchs Leben zu gehen.“ gehören aus deinem Mindset verbannt, um wieder mit Feuer und Flamme Frau zu sein und sich selbst zu vertrauen. Mit allem, was dazugehört. Denn wenn du einfach so weiter machst, wirst du dich niemals von Selbstzweifeln befreien, niemals deine Leidenschaft wiederfinden oder deinen Sehnsüchten nachgehen und schon gar nicht dein Selbstvertrauen wiederherstellen und in deine volle weibliche Kraft eintreten können, die eine wahrhafte Ergänzung zu einem Mann darstellt und eine Beziehung erst fruchtbar macht.

 

Selbstakzeptanz ist nicht genug

Ich will euch nicht nur animieren, eure Lust nicht mehr zu unterdrücken, um irgendeinem gesellschaftlichen Bild zu entsprechen oder sich an die Erwartungen anderer anzupassen, nein, ich will, dass ihr mit Selbstakzeptanz nicht zufrieden seid. „Selbstfeier“ ist die neue Mindestanforderung an euer Leben! Denn wir sind die Schöpferinnen des Lebens. Wir sind für die Lust programmiert. Wir sind für die Schaffung des Lebens programmiert. Die Kraft einer Frau ist phänomenal. Weißt du überhaupt, wie mächtig du bist und wie viel Einfluss du hast? Wenn du morgens schlecht gelaunt aufwachst, weil du wieder einmal frustriert zu Bett gegangen bist, könntest du vor lauter Frust und Wut ein Dorf niederbrennen, so tief können deine Wunden sitzen, die geheilt werden wollen. Wenn du jedoch voller Freude und Begeisterung aufwachst und dich selbst liebst, weil du eine sinnliche Nacht hinter dir hast, dann erhöhst und erfreust du jeden Menschen, der dir begegnet. Es ist fantastisch, so viel Kraft in deinen Händen zu halten. Es ist ein großes Privileg und eine große Verantwortung.

 

Setz dich für deine Lust ein!

Es ist einfach, in der negativen, aber vertrauten Komfortzone zu bleiben und weiterhin ein miserables Leben zu führen. Und es erfordert Mut, ein lustvolles Leben zu führen. Denn Lust ist nichts für Feiglinge. Du musst dich für deine Lust einsetzen, und die meisten Frauen werden nicht dazu ermutigt, die Quelle ihrer eigenen Erfüllung und Freude zu sein. Sie werden durch die Kultur, falsch verstandene Weiblichkeit, ihre Erziehung oder diverse äußere Umstände dazu verdammt, zum Opfer zu werden. Lust zwingt uns dazu, Verantwortung zu übernehmen, um das zu bekommen, was wir wirklich wollen. Denn dann wirst du möglicherweise Beziehungen mit Männern beenden, die deine Freude und Lust nicht fördern und entdeckst gleichzeitig neue Männer, die dein aufblühendes Ich umso spannender finden, es genießen und unterstützen! So können wir erst eine Welt erschaffen, in der beide Geschlechter gemeinsam, anstatt einen ständigen Machtkampf auszutragen, Liebe kreieren können.