Liebesblog mit Liebesexpertin Margarita Gavrielova

Der Ehemann und seine Geliebte – ein Spiel ohne Gewinner

Mein Mann hat eine Geliebte! Wie soll ich mich verhalten? Ich liebe einen verheirateten Mann! Was kann ich tun, um ihn ganz für mich zu gewinnen?

Als Liebescoach bin ich natürlich immer wieder mit dem Dreieck Frau-Mann-Geliebte konfrontiert, und ich muss sagen, es ist kein Thema, das besonders viel Spaß macht. Weder für die Beteiligten noch für mich als Coach. Nicht mal für den Mann, den man kurzfristig betrachtet als Gewinner einstufen könnte. Denn am Ende des Tages führt so eine Konstellation, sofern sie längere Zeit anhält, so gut wie immer zu Drama, Lug, Betrug und Verletzung.

Im Speziellen die Frauen, egal ob Ehefrau oder Geliebte, sind nach solchen Erfahrungen oft so gebrochen und verunsichert, dass sie meine ganze Erfahrung und massiven Einsatz der EFT-Klopftechnik benötigen, um wieder halbwegs auf Spur zu kommen, ihre Zweifel und Ängste abzulegen und dem anderen Geschlecht wieder mit Vertrauen entgegenzutreten.

Vorneweg möchte ich zunächst die Statistik bemühen, die sagt, dass die Hälfte aller Ehen dadurch zu Bruch geht, indem eine dritte Person, meistens eine Frau, auftaucht. Das könnte jetzt natürlich vielen Frauen Mut machen, sich einen verheirateten Mann zu angeln, indem sie sich all ihrer Vorzüge, ihres Alters und diverser Tricks bedienen, um ihn zu verführen und die Ehefrau aufs Abstellgleis zu schicken. Doch genau das kann fatal nach hinten losgehen. Denn schafft es die „Neue“ nicht innerhalb von ein paar Monaten, dass sich der Mann Hals über Kopf in sie verliebt und alles andere liegen und stehen lässt, dann schwinden ihre Chancen rapide und sie verendet in der Rolle der „Zweitfrau“. Auch das ist übrigens statistisch belegt. Nur ein sehr geringer Prozentsatz an Männern, speziell wenn Kinder im Spiel sind, wird sich tatsächlich für eine Geliebte scheiden lassen. Und selbst von diesen kehren viele nach einiger Zeit wieder zurück. Warum das so ist, erkläre ich nachher noch.

 

Vom Höhenflug zum Double Trouble

Sprechen wir zunächst über den Mann in diesem Dreieck: Fakt ist, dass es sich anfänglich positiv auf sein Selbstbewusstsein auswirkt, der Hahn im Korb zu sein, während das Selbstwertgefühl der beiden Frauen oft ins Bodenlose fällt. Und zwar spätestens dann, wenn die Ehefrau von der Sache Wind bekommen hat und der Geliebten erste Zweifel kommen, ob ihr Ansinnen von Erfolg gekrönt ist. Und spätestens dann ist auch für den Mann Schluss mit lustig. Hat er vermutlich vorher schon in ständiger Angst und Paranoia gelebt, weil die wenigsten Männer wirklich die Energie und Nerven für ein dauerhaftes Doppelleben besitzen, dann ist spätestens jetzt der Nervenkitzel und sein heroischer Anspruch, zwei Frauen gleichzeitig zu handhaben, einem Kriegsschauplatz gewichen. Es ist wie das Jonglieren mit lebenden Schlangen - früher oder später wird eine beißen. Nun gilt es nicht nur, zwei Fronten, die sich möglichst nicht gegenseitig beißen sollten, voneinander fernzuhalten, sondern auch selbst nicht in Form von tagtäglichen Vorwürfen und Ultimaten beider Seiten „gebissen“ zu werden.

Viele Geliebte glauben hier, diese Periode einfach nur aussitzen oder sogar noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen zu müssen, um als Siegerin aus diesem Kampf hervorzugehen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Denn, wie bereits erwähnt, schwinden von Woche zu Woche ihre Chancen auf eine ernsthafte, monogame Beziehung mit ihrem Traumprinzen. Interessanterweise hilft hier der Moment, wenn die betrogene Ehefrau von allem erfährt, auch nur bedingt. Der einzige Vorteil hier ist, dass der Mann nun fast immer gezwungen ist, auf irgendeine Art und Weise eine Entscheidung zu treffen. Aber je länger das Spiel schon läuft, desto seltener wird diese Entscheidung zugunsten der Geliebten ausfallen.

Ist die Ehefrau eingeweiht oder sieht sogar großzügig über die Affäre hinweg, fällt ein weiterer Vorteil für die Geliebte weg: Sie kann plötzlich nicht mehr so wunderschön mit den Schuldgefühlen des Mannes spielen wie vorher. Die Masche „wenn du schon die Feiertage mit deiner Familie verbringst, dann tröste mich wenigstens mit einer neuen Louis-Vuitton-Tasche oder einem Wellness-Trip mit meinen Freundinnen“ zieht dann auch nicht mehr so elegant.

 

Warum die Ehefrau fast immer die besseren Karten hat

An diesem Punkt offenbart sich die größte Schwachstelle für die Geliebte: Sie hatte noch nie ein „echtes“ Leben mit ihrem Angebeteten. Sie musste bis jetzt noch nicht die Unordnung hinter den Kindern wegräumen, mit dem Hund zum Tierarzt oder gemeinsam die Steuererklärung ausfüllen. Die gemeinsamen Zeiten mit dem Mann beschränkten sich bis dato auf Schmetterlinge im Bauch, sexuelle Anziehung und spannende Abenteuer. Also genau darauf, was sich ein Mann von einer Geliebten wünscht und erwartet. Und das, liebe Damen, ist mit Sicherheit NICHT dasselbe, was wir uns von einer Beziehung mit einem verheirateten Mann erhoffen. Ganz im Gegenteil. Alles, was wir uns erhoffen, hat der Mann schon längst. Kinder, stabiles Leben, und vor allem einen Partner, der bereits bewiesen hat, dass er auch in schweren Zeiten hinter einem steht. Warum sollte er das aufgeben? Für ein bisschen Bestätigung, Abenteuer und Unverbindlichkeit? Klar mögen das für manche Männer gewichtige Argumente sein, für die meisten jedoch nicht. Denn die meisten wollen beides.

Die Ziele der Geliebten und des Ehemanns sind also meistens grundverschieden. Er hat das Ziel, sich Befriedigung und Bestätigung zu holen und danach nach Hause zu gehen. Sie hat das Ziel, diesen Mann für sich zu gewinnen. Wären die Ziele tatsächlich dieselben, dann hätte sich der Mann schon zu Beginn der Affäre entschieden. Hat er das aber nicht ... tja, dann müssen wir der Wahrheit ins Gesicht blicken und akzeptieren, dass er nur so nett und spendabel ist, solange wir diese Unverbindlichkeit aufrechterhalten. Und daran können wir nicht viel rütteln und das ist vielleicht sogar gut so, denn oft idealisieren wir den Mann in einer Affäre und er zeigt sein wahres Gesicht erst, wenn es „ernst“ wird, und dann kann es schon wieder zu spät sein.

 

Bin ich eine ewige Nummer Zwei?

Viele Frauen beginnen sich in dieser Situation selbst zu belügen und hoffen in rühriger Naivität, dass er sich doch irgendwann für sie entscheiden wird. Doch in Wahrheit sind sie bereits längst zur ewigen Zweitfrau verkommen und haben das insgeheim auch schon akzeptiert. Dass man aber überhaupt jemals zur Zweitfrau werden kann, ist nicht situations- oder partnerbedingt, sondern entspringt dem eigenen Charakter und dem eigenen Mindset. Die Frage, die sich hier stellt: Lasse ich es immer wieder zu, die Nummer 2 zu sein? Sobald die Antwort darauf ja ist, sollte man sich selbst auf folgende Glaubenssätze kontrollieren:

 

  • Habe ich vielleicht in der Kindheit gelernt, ständig mit Geschwistern zu konkurrieren und um Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen, und gehört diese Angewohnheit immer noch zu meinem Denken?

  • Suche ich mir vielleicht unbewusst verheiratete Männer, weil ich selbst Angst habe, eine Familie zu gründen? Möglicherweise, weil es dann genauso schlimm werden würde wie in der Kindheit bei Mama und Papa?

  • Habe ich unbewusst Angst vor Verantwortung und dem Älterwerden? Dann bietet ein verheirateter Liebhaber die perfekte Basis, mir ein unbekümmertes, jugendliches Leben mit uneingeschränkter Aufmerksamkeit zu bieten.

  • Bin ich nicht gut genug, um einem tollen Mann eine starke Ehefrau und Mutter seiner Kinder zu sein? Fühle ich mich als Nummer 2 wohler, weil mein Selbstwertgefühl nicht mehr zulässt?

  • Typische Aussagen einer klassischen Zweitfrau sind: »Eine Frau, die nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden.«; »Diese Lösung ist im Augenblick ohnedies das Beste für mich.«; »Natürlich ist das alles sehr kompliziert. Aber im Leben ist nichts einfach.«; »Er ist zwar verheiratet, aber er liebt nur mich. Seine Ehe ist für ihn Pflicht, mehr nicht.«

 

Erkennst du dich in einem dieser Punkte wieder, dann wäre es Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Natürlich muss man der Vollständigkeit halber auch die Option erwähnen, dass eine Frau ganz bewusst in die Rolle der Geliebten steigt, weil es sich aus dieser heraus viel leichter manipulieren lässt. Ein Mann wird ihr immer mehr Aufmerksamkeit schenken und sie mehr verwöhnen, als wenn er mit ihr verheiratet ist, und zwar nicht nur aus Verliebtheit, sondern auch aus Schuldgefühlen, dass er nicht mehr für sie da ist. Das liegt in der Natur der Sache. Gepaart mit nahezu völliger Verantwortungslosigkeit ist das für manche Frauen natürlich auch ein attraktives „Geschäftsmodell“, auf das ich hier aber nicht näher eingehen will.

 

And the winner is …

Bleibt letztendlich die betrogene Ehefrau. Und so absurd es auch klingen mag, sie ist diejenige mit den größten Chancen in diesem Dilemma. Selbstverständlich wünscht man keinem Menschen, aus heiterem Himmel mit Betrug und Verrat konfrontiert zu werden, aber dennoch ist sie diejenige, die hier aus eigener Kraft am meisten für sich selbst bewirken kann. Eins ist allerdings klar: Mit der Vogel-Strauß-Technik und sich im Elend suhlen wird das nichts. Hier ist aktive Entwicklung angesagt. Ich wiederhole nochmal: Die Chance, dass euer Mann daheimbleibt, ist weitaus größer als angenommen. Wenn du also den ersten Schock über den Seitensprung oder gar eine vorübergehende Trennung überwindest, wirst du im Normalfall immer stärker sein als vorher.

Vielleicht merkst du sogar, dass du frische Emotionen ihm gegenüber entwickelst, auch wenn du eigentlich beleidigt sein solltest, und das erhöht dein sexuelles Interesse zu ihm. Wenn du es hier also schaffst, deine Enttäuschung loszulassen, kann dies eure Beziehung auf ein neues Level bringen und der Mann hat plötzlich wieder die Ehefrau, von der er immer geträumt hat, während die Geliebte wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen überbleibt.

Also: Mut fassen, dich nicht kaputtmachen lassen und an dich glauben. Dann bist du wieder im Rennen.

Gerne unterstütze ich dich dabei.

 

 
Margarita Gavrielova, Liebescoach
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ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Margarita Gavrielova, Liebescoach

Ich liebe reale Love Stories, weil sie besser sind als jeder Hollywoodfilm. Das ist auch ein Grund, warum ich mich auf Beziehungen spezialisiert habe. Warum ich Liebescoaching anbiete. Warum ich Alternativen zu Trennung anbiete und zeige, wie man Beziehungskrisen zu Chancen macht. Mehr auf meiner Homepage...

 

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